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Rolf Fröhling's Alle Reportagen > Island 1-3 > Island 1

Island 1

 

 

"Himmel und Hölle"
- von den Leiden des jungen Fischers


Die Kleinstadt Mosfellsbær nördlich von Reykjavik scheint ein gutes Pflaster für Schriftsteller zu sein. Bis zu seinem Tod 1998 lebte dort der bisher einzige isländische Literatur-Nobelpreisträger Halldór Laxness. Heute lebt dort Jón Kalman Stefánsson, ein Dichter und Romancier, dessen Erzählkunst von den Kritikern über den grünen Klee gelobt wird. Manche stellen ihn sogar schon auf eine Stufe mit dem Nobelpreisträger. Sein Roman "Himmel und Hölle", der 2009 in Deutschland erschien, wurde beispielsweise von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als "Buch des Jahres" gefeiert. Und pünktlich zur Buchmesse 2011 ist Jón Kalmans neuer Roman in deutscher Übersetzung erschienen. Sein Titel: "Der Schmerz der Engel". Es ist die Fortsetzung der tragikomischen Geschichte um einen jungen Dorschfischer Ende des 19. Jahrhunderts. Dessen leidvollen Kampf mit den Elementen hat der Autor schon im ersten Teil wortgewaltig beschrieben.

 

Leidvoller Kampf mit den Elementen: Fischer-Denkmal in der Hafenstadt Ísafjörður

Reportage (Radio hr4, 15.10.2011):

 

(Buchauszug "Himmel und Hölle":)
"Es gibt kaum etwas so Schönes wie das Meer an guten Tagen oder in hellen, klaren Nächten, wenn es vor sich hin träumt und der Mondschein seine Träume darstellt. Aber das Meer ist kein bisschen schön, und wir hassen es mehr als alles andere, wenn sich die Wellen Dutzende von Metern über unserem Boot auftürmen, wenn die Brecher über ihm zusammenschlagen und uns ersäufen wie junge Hunde."

Himmel und Hölle liegen dicht beieinander für die Fischer in den isländischen Westfjorden. Die Hauptfigur des Romans ist ein Junge, dessen Name nie genannt wird. Hilflos muss er mitansehen, wie sein bester Freund von der sturmgepeitschten See durchnässt wird und qualvoll erfriert. Seinen Anorak hat er an Land vergessen, zu sehr war er in ein Buch vertieft.

 

Nur wenig Erfahrung mit dem Meer: Romanautor Jón Kalman Stefánsson

 

Romanautor Jón Kalman Stefánsson beschreibt die dramatische Situation so überzeugend, als hätte er sie selbst erlebt. Dabei hat er nur wenig Erfahrung mit dem Meer:
 

Aufnahme anhören

(O-Ton Jón Kalman Stefánsson:) "I was never a seaman...how it feels to touch them."

Ich war nie ein Seemann. Als 15-Jähriger bin ich drei Wochen lang auf einem Schiff der Küstenwache mitgefahren, drei Wochen im Dezember, wenn das Klima in Island ziemlich rau sein kann. Ich war seekrank, fast die ganze Zeit, und ich merkte, das ist nichts für mich. Aber später habe ich in einer Fischfabrik gejobbt. Seitdem weiß ich, wie Fische sich anfühlen.

 

Fischerei noch heute wichtig: Bootshafen von Bolungarvík

 

Die Fischerei spielt in den Westfjorden noch heute eine wichtige Rolle. Anregungen für sein Epos holte sich Jón Kalman im kleinen Freilichtmuseum Ósvör, wo eine alte Fischerkate originalgetreu nachgebaut wurde.

 

Anregungen für das Fischerepos: Freilichtmuseum Ósvör

 

In historischer Wetterschutzkleidung aus Lammleder posiert Museumsführer Jóhann Hannibalsson vor einem Ruderboot, wie es die Dorschfischer früher benutzt haben.

 

Rudern war das schwerste: Museumsführer in historischer Wetterschutzkleidung

 

(O-Ton Jóhann Hannibalsson, von einem Dolmetscher ins Englische übersetzt:)
"The most difficult thing was...

Das schwerste war das Rudern, um erst einmal zu den Fischgründen draußen auf See zu gelangen. Am gefährlichsten aber war es, vom Ufer wegzukommen und wieder ans Ufer zurück. Einige sind erfroren, weil sie bei stürmischem Wetter nicht landen konnten, andere kamen um, weil ihr Boot zerschellte. Sehen Sie diese Felsen? Die haben alle Namen, denn sie sind die größte Gefahr.
...they are the dangerest things." 

In "Himmel und Hölle" erweist der Junge dem toten Freund eine letzte Ehre und bringt das verhängnisvolle Buch, das nur geliehen war, seinem Besitzer in der Stadt zurück. Dort lernt er allmählich sein traumatisches Erlebnis zu verarbeiten.

 

Stadtluft macht frei von bösen Erinnerungen: Buchladen in Ísafjörður

 

"Der Schmerz der Engel" führt die Geschichte fort. Der Junge lernt ein Mädchen kennen, macht dann eine große Reise durchs Land und nimmt dabei wieder den Kampf gegen die Elemente auf.
Die Handlung aber ist für den Autor gar nicht mal sooo wichtig:

(O-Ton Jón Kalman Stefánsson:)
"There is so much more in it...

Es steckt so viel mehr darin als nur die Story. In einem Krimi ist die Story alles. Romanliteratur sollte viel mehr sein. Wenn Sie ein Buch von Herta Müller nehmen oder den 'Zauberberg' von Thomas Mann und sagen, da geht es um dieses oder jenes - das sagt überhaupt nichts aus. Und ich hoffe, so ist es auch mit meinen Büchern.
...it's the same with my books."

Längst arbeitet er schon an einem dritten Teil. Für den ehemaligen Polizisten, Lehrer und Journalisten ist das Bücherschreiben zu einer Passion geworden, denn wie hat er in "Himmel und Hölle" so schön formuliert?

 

 

 

(Buchauszug "Himmel und Hölle":)
"Auf Island gibt es ja nichts zu sehen bis auf Berge, Wasserfälle, Wiesenhöcker und dieses Licht, das durch dich hindurchgehen und dich zum Dichter machen kann."

 

  


  

Angaben zum Buch


 Titel:
"Himmel und Hölle"

 Autor: Jón Kalman Stefánsson

 Erschienen: Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 2009

 Preis: € 18,90

 

Angaben zum Buch


 Titel: "Der Schmerz der Engel"

 Autor: Jón Kalman Stefánsson

 Erschienen: Piper Verlag, Berlin 2011

 Preis: € 19,99

 

  



Hier geht's weiter zu den Sagas und Island 2.

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