Jangtsekiang (China) 1 - 6

CHINAS LANGER FLUSS
- auf Kreuzfahrt durch die Drei Schluchten

Er ist der längste Fluss Asiens. Der Jangtsekiang (auch kurz: Jangtse – oder in offizieller Pinyin-Umschrift: Yangzi) misst 6.380 Kilometer von der Quelle im tibetischen Hochland bis zur Mündung ins Gelbe Meer bei Shanghai. Weltweit sind nur der Nil und der Amazonas etwas länger. Sein chinesischer Name Chang Jiang bedeutet denn auch ganz einfach: "Langer Fluss".
Auf seiner Reise überwindet der Jangtsekiang mehr als 5.400 Höhenmeter; am Ziel angekommen, führt er mehr als 30.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. In seinem Einzugsgebiet lebt fast eine halbe Milliarde Menschen, viele davon in Megastädten, deren Namen außerhalb Chinas kaum jemand kennt. Doch seit der Öffnung des kommunistischen Landes für westliche Besucher Anfang der 1990er Jahre ändert sich das zusehends. Inzwischen kommen Hunderttausende alljährlich, um den Strom der Superlative kennen zu lernen. Denn neben Peking und Shanghai gehört eine Kreuzfahrt durch die berühmten Drei Schluchten des Jangtsekiang zu den unvergesslichen Höhepunkten jeder China-Reise.

Titelfoto: Abenddämmerung am Jangtsekiang

Reportagen (rbb-INFOradio, 04.07.2009; Radio hr-iNFO, 13.09.2009; hr4, 17.10.2009:

Jangtsekiang 1

RHEIN-ROMANTIK AUF CHINESISCH

Was der Rhein für die Deutschen, ist der Jangtsekiang für die Chinesen. Das heißt, beide sind mehr als nur die längsten Ströme, mehr als nur die wirtschaftlichen Lebensadern. Sie sind nationale Symbole, Mythen, um die sich Legenden ranken, die große Dichter besungen, berühmte Künstler gemalt und prestigebewusste Politiker durchschwommen haben. Was für den Rhein das Tal der Loreley zwischen Rüdesheim und Koblenz ist, sind für den Jangtsekiang die Drei Schluchten zwischen Yichang (gesprochen: Ji-tscháng) und Chongqing (Tschung-tchíng). Seit dem Bau des größten - und vielleicht umstrittensten - Staudamms der Welt kann dieser Abschnitt auch von modernen Kreuzfahrtschiffen gefahrlos und ganzjährig befahren werden. Der bedeutendste Anbieter ist die chinesisch-amerikanische Gesellschaft Victoria Cruises, die auf dem längsten Strom Asiens eine Flotte von sieben Luxuslinern unterhält ... [weiterlesen]

Titelfoto: "Rhein"-Romantik auf dem Jangtsekiang

Jangtsekiang 2

VICTORIA ANNA
- der Dampfer des netten Lächelns

Nicht erst seit Franz Lehars gleichnamiger Operette gilt China als "Das Land des Lächelns". Grimmige Mienen sind dort nämlich eine Seltenheit. Das gilt auch und vor allem für die Crew der "Victoria Anna". Das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der chinesisch-amerikanischen Gesellschaft Victoria Cruises schippert bis zu 308 Passagiere durch die berühmten Drei Schluchten des Jangtsekiang. Betreut werden die Passagiere dabei von 150 Besatzungsmitgliedern. Die tun alles Erdenkliche, um ihren Gästen den Aufenthalt an Bord so angenehm wie möglich zu machen. Und ihr stets nettes Lächeln steckt an. So wird die Kreuzfahrt auf dem größten Strom Asiens nicht nur zu einer erholsamen Luxusreise im schwimmenden Fünf-Sterne-Hotel, sondern auch zu einer unvergesslichen Begegnung mit der fernöstlichen Kultur. [weiterlesen]

Titelfoto: Jangtse-Kreuzfahrtschiff "Victoria Anna"

Jangtsekiang 3

SAN XIA DABA
- der Damm des nationalen Stolzes

Viele Male in seiner Geschichte hat der Jangtsekiang für verheerende Überschwemmungen gesorgt; Millionen von Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Deshalb gab es in China schon vor Jahrzehnten Pläne für einen Staudamm, um den Strom zu bändigen. Aber immer wieder kam etwas dazwischen: Kriege, Bürgerkriege, knappe Kassen, die Angst vor einem Atomschlag. So dauerte es bis zum Jahr 1993, bis das Mammutprojekt in Angriff genommen wurde. Bei der Stadt Sandouping, zwischen der östlichen und der westlichen Xiling-Schlucht, entstand die größte Talsperre der Welt: der Drei-Schluchten-Staudamm San Xia Daba (gesprochen San Chiá Dàbà). Seit 2006 ist das Bauwerk vollendet, bis Ende 2009 soll auch die maximale Stauhöhe des Jangtse-Wassers erreicht sein ... [weiterlesen]

Titelfoto: Staudamm als Touristenmagnet

Jangtsekiang 4

DANING
- der Zauber des engen Canyons

Eine Kreuzfahrt durch die Drei Schluchten des Jangtsekiang führt an steil aufragenden Felswänden entlang. Vor dem Bau des Staudamms mussten sich die Schiffe durch Engpässe quälen, die kaum 100 Meter breit waren. Diese Zeiten sind vorbei. Der Fluss hat an Breite deutlich zugelegt, das Panorama, von Bord aus betrachtet, ist heute nicht mehr ganz so spektakulär. Dafür staut sich das Wasser bis in schmale Seitenschluchten hinein, die früher gar nicht schiffbar waren. Eine davon ist die Daning-Schlucht bei Wushan. Hier können die Kreuzfahrt-Passagiere auf ein kleineres Ausflugsschiff umsteigen, um den einzigartigen Zauber dieses engen Canyons zu erleben. [weiterlesen]

Titelfoto: Bootsausflug durch die Daning-Schlucht

Jangtsekiang 5

FENGDU
- der Tempel des reinen Gewissens

Durch den Bau des Drei-Schluchten-Staudamms sind viele Kulturgüter entlang des Jangtse unwiederbringlich verloren gegangen. Einige wurden rechtzeitig abgetragen und auf sicherem Terrain wiederaufgebaut. Andere hatten das Glück, dass sie hoch genug lagen und ihnen der gestiegene Wasserstand des Flusses nichts anhaben konnte. So auch der Tempel des "Höllenkönigs" Yin Wang in der so genannten Geisterstadt Fengdu. Die weltliche Stadt zu ihren Füßen ist in den Fluten des Jangtsekiang untergegangen, aber die historische Tempelanlage auf einem 250 Meter hohen Hügel blieb erhalten.
Fengdu ist deshalb fester Bestandteil der meisten Kreuzfahrtprogramme. Die Schiffe ankern zu Füßen der Geisterstadt und geben den Passagieren Gelegenheit für einen kurzen Landausflug. Wer allerdings ...
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Titelfoto: Pforte zum Tempel von Fengdu

Jangtsekiang 6

CHONGQING
- die Stadt der schönen Mädchen

Die Millionenstadt Chongqing (gesprochen: Tschung-tchíng) an der Mündung des Jialing in den Jangtsekiang ist Start bzw. Ziel der meisten Kreuzfahrten durch die Drei Schluchten. Offiziell hat Chongqing rund 33 Millionen Einwohner und ist damit die größte Stadt der Welt. Diesen Superlativ aber verdankt es nur einem administrativen Trick. Im Jahr 1997 nämlich hat der chinesische Staat die gesamte Region um Chongqing (etwa so groß wie Österreich) zu einer Verwaltungseinheit zusammengeschlossen. Seither handelt es sich also nominell um eine einzige Kommune, die in Wirklichkeit aus einer Vielzahl von weit auseinander liegenden Städten und Dörfern besteht. Doch auch die eigentliche Kernstadt mit "nur" rund sieben Millionen Einwohnern ist eine pulsierende Metropole, in der die Hochhäuser scheinbar ... [weiterlesen]

Titelfoto: Schöne Mädchen in Chongqing


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Hinweis:

Wegen der inhaltlichen Ähnlichkeit der langen Reportage "Jangtsekiang 1" für rbb-INFOradio und den kurzen Reportagen "Jangtsekiang 2 - 6" für Radio hr4 sind Dopplungen in Wort und Bild leider nicht ganz zu vermeiden. Dies bitte ich zu entschuldigen.

 

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