Dilltal (Hessen) 1 - 4

GOETHE, GLOCKEN UND GESTÜT
- die "Perlenkette" am Rande des Westerwalds

Für die einen ist Dill ein Salatgewürz, für die anderen der zweitlängste Nebenfluss der Lahn*). 55 Kilometer lang schlängelt sich die Dill zwischen Westerwald und Lahn-Dill-Bergland durch Hessen, ehe sie sich bei Wetzlar mit der Lahn vereinigt. Auf ihrem Weg durchfließt sie romantische Städte wie Dillenburg und Herborn. An ihren Ufern gibt es zahlreiche touristische Perlen zu entdecken – darunter das Hessische Landgestüt, das Deutsche Glockenmuseum und die Goethe-Stadt Wetzlar. Also, folgen wir dem Lauf der "Perlenkette" Dill und lassen uns verzaubern von ihrem unwiderstehlichen Charme!

Reportagen (Radio hr4, 22.03.2014):

Dilltal 1

KENNZEICHEN D
- der Dillhöhenweg vom Dillkopf nach Haiger

Eine Mittelgebirgslandschaft, wie sie das Dilltal umgibt, ist natürlich ein wunderbares Gebiet zum Wandern. Der Rothaarsteig beginnt oder endet hier (je nach Laufrichtung), ebenso der Westerwaldsteig. Aber man kann auch parallel zur Dill wandern – auf dem zweigeteilten Dillhöhenweg, wahlweise links der Dill oder eben rechts der Dill. Einfach dem "Kennzeichen D" folgen! Vom Startpunkt auf dem gut 600 Meter hohen Dillkopf bis nach Haiger verläuft der Pfad allerdings nur eingleisig. Geübte Wanderer schaffen diese erste Etappe des Dillhöhenwegs in fünf Stunden, ungeübte brauchen ein bisschen länger. Und los geht's – selbstverständlich – an der Dillquelle auf der Haincher Höhe. [weiterlesen]

Titelfoto: Wanderführer Michael Barth am Wegzeichen für den Dillhöhenweg

Dilltal 2

LIEBE MACHT BLIND
- die Zuchthengste im Landgestüt von Dillenburg

Landgestüte gab es früher auch in Weilburg, Kassel, Darmstadt und Wiesbaden. Dillenburg ist das letzte verbliebene in Hessen. Seit dem späten 18. Jahrhundert bereits werden im ehemaligen Hofgarten der Fürsten von Nassau-Oranien Hengste gezüchtet. Schon damals konnten Pferdehalter ihre Stuten hier im Dilltal gegen eine Gebühr decken lassen. Und so geschieht es heute noch. Blind vor Liebe, bespringen die Zuchthengste alles, was ihnen in die Quere kommt. Wer die prachtvollen Tiere kennen lernen will, der kann das Hessische Landgestüt auf Voranmeldung besichtigen. Und zweimal im Jahr – an zwei aufeinander folgenden Sonntagen im September – lädt das Gestüt zur Hengstparade ein. Da zeigen die edlen Rösser vor großem Publikum, dass sie außer Fortpflanzung noch einiges mehr draufhaben. [weiterlesen]

Titelfoto: Hengstparade in Dillenburg

Dilltal 3

GUT HOLZ!
- ein Rundgang durch die Fachwerkstadt Herborn

Mit historischen Altstädten ist das Dilltal reich gesegnet. Den besterhaltenen Stadtkern aber hat zweifellos Herborn aufzuweisen. Mehr als 400 Fachwerkhäuser bilden ein homogenes Ensemble, das weit und breit seinesgleichen sucht. Politisch stand Herborn lange im Schatten der nassauischen Residenzstadt Dillenburg, aber wirtschaftlich hatten die Herborner schon früh die Nase vorn. Wohlstand und Bürgerstolz fanden ihren Ausdruck in repräsentativen Bauten. Gutes Holz aus dem nahen Westerwald war reichlich vorhanden und günstig zu haben. So entschied man sich für die Fachwerk-Bauweise. Eine kluge Entscheidung, von der das Stadtbild noch heute profitiert. Und bei einem geführten Rundgang erfährt man auch viele interessante Dinge, die sich hinter der Fachwerkkulisse verbergen. [weiterlesen]

Titelfoto: Fachwerk in Herborn

Dilltal 4

FRIEDE SEI IHR ERST GELÄUTE
- das Glockenmuseum auf der Burg Greifenstein

Die Glockengießerei Rincker in der Gemeinde Sinn an der Dill ist eine der letzten ihrer Art. Und in der Nachkriegszeit hat ihr Besitzer Glocken aus ganz Deutschland zusammengetragen. Seine Sammlung bildete den Grundstock für das Deutsche Glockenmuseum. Es ist in einem ehemaligen Geschützturm der Burg Greifenstein untergebracht, die hoch oben über dem Dilltal thront. Das Museum bietet Klangerlebnisse der besonderen Art und gewährt Einblicke in das uralte – und bis heute kaum veränderte – Glockengießerhandwerk. Da werden natürlich auch Erinnerungen an Schiller wach. [weiterlesen]

Titelfoto: Burg Greifenstein hoch über dem Dilltal

Dilltal 5

LIEBES FRÄULEIN, DARF ICH WAGEN?
- eine Tour durch die Goethe-Stadt Wetzlar

Von Friedrich Schiller war schon die Rede – da darf natürlich auch Johann Wolfgang Goethe nicht fehlen. In Wetzlar, wo die Dill in die Lahn mündet, hat Deutschlands größter Dichterfürst tiefe Spuren hinterlassen. Kaum vier Monate verbrachte er hier, aber sie gehörten zu den intensivsten seines Lebens. Gerade 23 geworden, absolvierte Goethe im Sommer 1772 ein Praktikum am Wetzlarer Reichskammergericht (vergleichbar etwa dem heutigen Bundesgerichtshof). In dieser Zeit traf er seine erste große Liebe Charlotte Buff. Was er mit dem schönen Fräulein erlebte, verarbeitete Goethe in seinem Erstlingsroman "Die Leiden des jungen Werthers" und wurde damit schlagartig weltberühmt. Bei einer geführten Goethe-Tour durch die malerische Lotte-Stadt werden der junge Dichterfürst und seine ebenso romantische wie ... [weiterlesen]

Titelfoto: Goethe-Stadt Wetzlar

 

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Hinweis:

*) Der längste Nebenfluss der Lahn ist übrigens die Ohm mit 58 km.

 

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