Schaumburg-Lippe (Niedersachsen) 1 - 4


RÖSSER, DINOS, LAUSEBENGEL
- Entdeckungsreise im einstigen Duodez-Fürstentum

Der Heimatdichter Hermann Löns hat es in seiner Satire "Duodez" mit Hohn und Spott überschüttet: Das kleine Fürstentum Schaumburg-Lippe westlich von Hannover war für ihn der Inbegriff deutscher Kleinstaaterei im 19. Jahrhundert. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs hat es bestanden, Fürst Adolf II. dankte nur widerwillig ab. Danach war Schaumburg-Lippe ein Freistaat im Deutschen Reich und ging nach dem Zweiten Weltkrieg im Bundesland Niedersachsen auf. 1975 sprachen sich die Schaumburg-Lipper in einer Volksabstimmung zwar für die politische Eigenständigkeit aus, doch der Bundesgesetzgeber sagte "nein". Heute gehört das einstige Duodez-Fürstentum größtenteils zum Kreis Schaumburger Land. Aber noch immer gibt es einen Fürsten. Alexander zu Schaumburg-Lippe heißt der derzeitige Herr auf Schloss Bückeburg – und der braucht sich nicht verspotten zu lassen, denn in seinem schönen Ländchen und drumherum gibt es für Besucher viel Interessantes zu entdecken: unter anderem edle Rösser, urzeitliche Dinos und rotzfreche Lausebengel.

Reportagen (Radio hr4, 20.07.2013):

Schaumburg-Lippe 1

ARTISTEN AUF VIER HUFEN
- die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg

Die Spanische Hofreitschule in Wien ist weltberühmt. Sie wurde bereits im 16. Jahrhundert gegründet und gehört heute zu den größten Attraktionen der österreichischen Hauptstadt. Nicht ganz so berühmt ist die Fürstliche Hofreitschule in Bückeburg, dabei ist sie nur wenige Jahrzehnte jünger und gehört heute zu den größten Attraktionen von Schaumburg-Lippe. Nachdem die alte Tradition mehrere Jahrzehnte brach lag, hat Fürst Alexander sie 2004 wieder aufleben lassen. Seither wird im Bückeburger Schloss wieder die Hohe Schule der Reitkunst nach barockem Vorbild gepflegt. Die edlen Rösser in den Marställen sind täglich zu bewundern, und bei häufigen Vorführungen im Reithaus können die Artisten auf vier Hufen vor Publikum zeigen, was sie gelernt haben. Da wird hohe Kunst und großer Sport zugleich geboten. [weiterlesen]

Titelfoto: Hofreitschule in Bückeburg

Schaumburg-Lippe 2

DER ALTE GRAF UND DAS "MEER"
- eine Fahrradtour um das Steinhuder Meer

Der Name "Steinhuder Meer" klingt fast schon ein bisschen nach Hochstapelei. Mit 32 Quadratkilometer Wasserfläche ist es zwar der größte Binnensee Niedersachsens, verglichen mit einem echten Meer aber eben doch nur eine Pfütze. Früher markierte das Steinhuder Meer die Nordgrenze des Fürstentums Schaumburg-Lippe, und im 18. Jahrhundert erhielt es sogar strategische Bedeutung. Graf Wilhelm (der mit den "Schwarzen Reitern") ließ im Steinhuder Meer eine künstliche Insel anlegen und darauf eine Festung bauen. Die Insel Wilhelmstein ist heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Beliebt sind auch Fahrradtouren rund um den See. Egal ob herkömmliche Drahtesel oder moderne E-Bikes – Verleihstationen gibt es genug. Und bei einer solchen Tour zeigt sich, dass die "Pfütze" sogar manche ...
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Titelfoto: Steinhuder Meer mit Insel Wilhelmstein

Schaumburg-Lippe 3

DIESSEITS DER STILLE
- das Geburtshaus Wilhelm Buschs in Wiedensahl

"So gut wie all meine Werke sind in der Stille von Wiedensahl entstanden." – Dies hat Wilhelm Busch einst über seinen Geburtsort im Schaumburger Land geschrieben. Zwar kam er für einen Menschen des 19. Jahrhunderts weit herum in der Welt, aber immer wieder kehrte er zurück in die ländliche Idylle seines Heimatdorfes. Sie war ihm Ruhepol und Inspiration zugleich. Hier fand er die Motive für seine Bilder, hier fand er auch die Charaktere für seine Geschichten. Eigentlich wollte Busch ja ein ernsthafter Maler und Schriftsteller werden, doch Ruhm und Reichtum erlangte er mit seinen gereimten Bildergeschichten, allen voran mit dem Kinderbuch "Max und Moritz". In dem ehemaligen Gehöft, wo er 1832 das Licht der Welt erblickte, ist heute ein Museum eingerichtet. Da erfährt man alles über den Wiedensahler Dichter und ... [weiterlesen]

Titelfoto: Wilhellm-Busch-Museum in Wiedensahl

Schaumburg-Lippe 4

EIN STEINBRUCH VOLLER DINOS
- die Fußstapfen der Urviecher auf dem Bückeberg

Quasi die letzte Erhebung des Weserberglands, bevor die norddeutsche Tiefebene beginnt, ist der Bückeberg bei Obernkirchen. Seit mehr als tausend Jahren wird dort Sandstein abgebaut. Sogar im Kölner Dom steckt Material vom Bückeberg. Aber erst 2007 wurden im Steinbruch Fußabdrücke von Dinosauriern entdeckt – und zwar so viele, kreuz und quer, dass die Paläontologen sich an das Gescharre auf einem Hühnerhof erinnert fühlten. Ganze Herden von Dinos, ausgewachsene wie Jungtiere, müssen über den Boden des heutigen Schaumburger Lands spaziert sein. Unter Experten gilt der Bückeberg deshalb als eine der bedeutendsten Dino-Fundstätten in ganz Deutschland. Bei einer Führung kann man buchstäblich in die Fußstapfen der Urviecher treten, und es werden Erinnerungen wach an das berühmte Filmspektakel "Jurassic Park". [weiterlesen]

Titelfoto: Ein Platz für Dinos am Bückeberg

 

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