Madeira 2
ÜPPIGE SCHÖNHEIT MIT SCHARFEN KURVEN
- Madeira für Motorradfreunde
Um Madeira auf sportliche Art und Weise zu erleben, gibt es auch außerhalb des Galo Resorts viele Möglichkeiten: Wellenreiten, Gleitschirmfliegen, Klettern und und und... Die Palette ist riesengroß. Eine wachsende Fangemeinde hat die Blumeninsel unter Motorradfahrern. Denn sie ist nicht nur eine üppige Schönheit, sie weist auch jede Menge scharfe Kurven auf. Außerdem ist ein Motorrad das einzige Sportgerät, mit dem man die ganze Insel wirklich erfahren kann.
Reportage (Radio hr3, 12.01.2003):
[O-Ton Motorrad-Guide Ecki Kutz:]
"Wir befinden uns hier am Cabo Girão. Das Cabo Girão ist das höchste Kliff Europas mit einer Höhe von 580 Metern über dem Meeresspiegel. Wir haben also hier direkt vor uns den freien Blick aufs Meer und vor allen Dingen den freien Blick nach unten, nämlich 580 Meter."
Ein atemberaubendes Panorama. Nur eines von unendlich vielen, die Madeira auf Lager hat. Ecki Kutz kennt sie alle. Der gebürtige Kieler lebt seit mehr als einem Jahrzehnt hier und vermietet Motorräder. Hin und wieder bietet er auch geführte Touren an. Obwohl Ecki die Insel schon zigmal auf seiner BMW durchquert hat, ist es auch für ihn immer wieder ein großartiges Natur-Erlebnis:
[O-Ton Ecki Kutz:]
"Wenn man sich überlegt, dass man zum Beispiel, sagen wir, mit dem Motorrad in etwas mehr als einer Stunde von Meereshöhe bis auf den zweithöchsten Berg, den Pico de Arieiro, fahren kann und dann praktisch von Meereshöhe durch verschiedene Vegetationszonen durchfährt, bis man oben im kargen Bergland ist in etwas über einer Stunde, dann ist das natürlich schon beachtlich."
[Atmo: Motorrad]
Und ab geht’s! Das felsige Eiland ist wild zerklüftet. Steile Aufstiege, die nur im ersten Gang zu bewältigen sind, wechseln sich ab mit ebenso steilen Gefällstrecken, bei denen die Bremsen schon mal heiß laufen können. Haarnadelkurve reiht sich an Haarnadelkurve. Nicht ganz ungefährlich. Zum Glück ...
[Atmo: Hupe]
... hupen die Einheimischen vor jeder unübersichtlichen Stelle. Motorradfahren auf Madeira ist ein echtes Abenteuer. Das meinen auch die Teilnehmer an Eckis Tour:
[O-Töne Motorrad-Touristen:]
"Wenn man da meint, man könnt’ auf Madeira heizen, dann is' man auf Madeira vollkommen falsch, sondern man genießt die Natur, weil man kann einfach auch nicht schnell fahren, weil das einfach die Straßen nicht zulassen und einfach auch die Natur – ja, und einfach auch die Köter, die einem ab und an mal ins Motorrad laufen könnten, nicht zulassen. Aber es ist einfach wunderschön."
"Man muss mit ‘ner Einschränkung dazu sagen: Für 'n Anfänger is' es, glaub' ich, keine Insel. Ansonsten für jeden, der wirklich Motorrad fährt und zwar nicht nur geradeaus fährt, sondern ein Kurvenerlebnis haben möchte, eine ideale Insel, wirklich."
Und es macht Appetit. Deshalb denkt Ecki Kutz auch an das leibliche Wohl seiner Kundschaft. Zum Mittagessen beispielsweise führt er die hungrigen Biker in ein Restaurant, wo die angeblich beste Fischsuppe der Insel serviert wird.
O-Ton Ecki Kutz:]
"Es gibt da kein fixes Rezept. Das liegt eigentlich an der Fantasie des Kochs. Man kann nur die Fische 'reintun, die's auch gibt. Was immer da drin ist, ist der 'espada', der Schwarze Degenfisch, der hier in großer Tiefe gefangen wird. Dann andere Dinge: der Thunfisch, der 'atun', ist dabei, 'pargo' wird dabei sein – also diese Fische, die auch durchaus in die Gruppe der Edelfische gehören, die sind eigentlich in diesem Restaurant auch immer in der Suppe mit drin."
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